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Astrobiologie

Aus einer Rezension...

Die Frage, ob es Leben auch woanders als auf der Erde gibt, bewegt spätestens mit dem Aufkommen der Science Fiction im 19. Jahrhundert unzählige Menschen. Das Nachdenken über diese Frage ist zugleich auch ein Nachdenken darüber, was Leben ausmacht, wie es überhaupt zustande kommt und unter welchen Bedingungen. Diese Fragen haben inzwischen auch Eingang in die Wissenschaft gefunden. Unter dem Titel "Astrobiologie" führt Mathias Scholz auf über 500 Seiten in die Forschung ein, die unter diesem Begriff geführt wird.

Astrobiologie von Mathias Scholz mag als Titel zunächst verwundern. Leben im All klingt doch sehr nach Star Trek, weniger nach Wissenschaft. Doch mit der Lektüre dieser gut geschriebenen Einführung in das weite Feld der Querschnittsforschung Astrobiologie merkt der Leser schnell, dass sich eine seriöse wissenschaftliche Arbeit hinter diesem Begriff verbirgt.

In sechs Kapiteln gibt der Band darüber Aufschluss, was Astrobiologie eigentlich ist. Gesucht wird in erster Linie nach Leben außerhalb der Erde, aber um das zu schaffen, muss sie andere interessante Fragen beantworten. Diese Fragen sind die Leitlinien der einzelnen Kapitel. Im ersten Abschnitt wird der Forschungsstand zu der Frage erläutert, was Leben überhaupt ist. Hauptsächlich Themen der Chemie und Biologie. Im zweiten Abschnitt wird die Frage der Abiogenese behandelt, also wie aus unbelebter Materie belebte wird, bevor das folgende Kapitel der Frage nachgeht, unter welchen Bedingungen dieser Prozess überhaupt stattfinden kann. Erst zum Schluss beschäftigt sich das Werk mit der Suche nach extraterrestrischen Leben, etwa mittels des SETI-Programms. Abschließend finden sich noch ein Literaturverzeichnis und ein Sachregister im Anhang.

Logisch und stringent ist der Aufbau des Buches ausgefallen. Der Leser wird auf nachvollziehbare Weise in die Materie eingeführt. In fast jedem Unterkapitel finden sich auch Abbildungen, oft farbig, und Tabellen, die den Text sinnvoll ergänzen. Der Autor bemüht sich durchgehend um Verständlichkeit, als Hobby-Wissenschaftler ist er auch weit entfernt von einer zu akademisierten Ausdrucksweise. Dennoch ist der Text nicht durchgehend leicht verständlich. Zwischendrin gibt es immer mal wieder Abschnitte, die ohne Vorkenntnisse nicht so ohne Weiteres zu verstehen sind. Was insbesondere an den vielen Forschungsbereichen liegt, die hier miteinander in Verbindung gesetzt werden. Das Buch ist also irgendwo im Graubereich zwischen einer populärwissenschaftlichen Einführung und einer Zusammenfassung des Forschungsstandes für Wissenschaftler angesiedelt.
Dennoch lohnt sich die Lektüre für alle Leser. Wissenschaftler, die sich für das Thema interessieren, bekommen eine fundierte Einführung, die die ganze Bandbreite der Astrobiologie als Querschnittsforschung behandelt. Interessierte Laien erhalten einen guten Einblick in dieses noch junge Forschungsgebiet, auch wenn die Kost hin und wieder etwas schwer ist.

Insgesamt sei dieser Band also allen Interessierten ans Herz gelegt.


Andreas Schmidt

Klappentext...

Unter welchen Bedingungen entsteht „Leben“ und wie ist es im Kosmos verbreitet? Damit beschäftigt sich der Autor und stellt wichtige Facetten einer jungen Wissenschaftsdisziplin ausführlich vor:

·         Was ist und wie funktioniert „Leben“?

·         Entstehung des Lebens auf der Erde

·         Kosmische Voraussetzungen für „Leben, wie wir es kennen“

·         Leben im Sonnensystem und darüber hinaus

·         Suche nach außerirdischen Zivilisationen

Zudem wird das spannende Gebiet der Astrochemie behandelt, welches erklärt wie sich die molekularen Grundbausteine des Lebens unter kosmischen Bedingungen bilden.

Das Buch wendet sich an interessierte Studenten der Natur- und Ingenieurwissenschaften, Abiturienten, Dozenten, Lehrer und nicht zuletzt an Amateurastronomen.

Leseprobe

Die "10% Edition" als Leseprobe

Ausführliches Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Astrobiologie?

2. Was ist und wie funktioniert "Leben"?


Grundlegende Eigenschaften lebender Systeme
  Die acht Säulen des Lebens
  Defnitionen des Begriffs "Leben"

Basiselemente des Lebens
  Kohlenstoff
  Silizium
  Bor, Stickstoff, Phosphor, Schwefel und Germanium


Wasser als iniverselles Lösungsmittel
  Das Wassermolekül
  Wasserstoffbrückenbindungen und Wassercluster
  Eigenschaften von Wasser
  Alternativen zu Wasser als biologisches Lösungsmittel


Energiequellen des Lebens
  Energie und Entropie
  Anabolismus und Katabolismus
  Astrobiologische Implikationen


Moleküle des Lebens
  Polysaccharide
  Lipide
  Peptide undProteine
  DNA und RNA


Information und Leben

Die minimalistische Zelle
  Grundlegender Aufbau einer primitiven lebenden Zelle
  Rezente minimalistische Lebensformen auf der Erde
  Last Universal Common Ancestor


Selbstorganisation und Evolution
  Selbstorganisation
  Evolution

Grenzen des Lebens
  Extremophile
  Astrobiologische Implikationen der Extremophile

 
3. Wie entsteht Leben? - das Rätsel der Abiogenese

Das Paradigma der "Ursuppe" und ihre Zutaten


Astrochemie - Moleküle im All
  Interstellares Medium
  Molekülwolken in der Milchstraße

  Physikalische Bedingungen und chemische Reaktionen im ISM
  Spektroskopischer Nachweis von interstellaren Molekülen
  Moleküle in Kometenkernen und primitiven Meteoriten


Das Miller-Urey-Experiment
  Versuchsaufbau
  Die "Miller-Urey-Ursuppe"
  Gehalt an organischen Stoffen


Hydrothermale Quellen und organische Moleküle

Der Planet Erde im Hadaikum und frühen Archaikum
  Die Entstehung der Erde
  Akkretions- und erste Aufschmelzphase

  Mondimpakt
  Entstehung der ersten Erdkruste
  Entstehung der Ozeane
  Die erste sekundäre Erdatmosphäre
  Das Zeitalter des "Letzten Großen Bombardements"
  Einsetzen der Plattentektonik
  Anlaufen des Geodynamos
  Das Paradoxon der schwachen jungen Sonne


Abiogenese
  Wo und wann entstand das Leben auf der Erde?
  Die chemische Evolution als schrittweiser Prozess
  Grundlegende Voraussetzungen und Schrittfolge der Abiogenese
  Denkbare Szenarien der Abiogenese
  Von der RNA-Welt zur Welt der Proteine
  Astrobiologische Implikationen 


4. Kosmische Voraussetzungen für Leben -Habitabilität ferner Welten

Der Begriff der Habitabilität
  Muttersterne
  Die Leuchtkraft eines Sterns bestimmt die Gleichgewichtstemperatur eines Planeten
  Die Masse eines Planeten legt die mögliche Mächtigkeit einer Gashülle fest
  Bahnstabilität
  Meteoritenflussrate
  Thermische Entwicklung eines Planeten
   Achsenstabilität und Klima
  Tidal Locking
  Habitabilität und Verfügbarkeit von Energiequellen


Habitable Zonen
  Die galaktische habitable Zone
  Zirkumplanetare habitable Zonen - Habitabilität von Exomonden
  Zirkumstellare habitable Zonen


Habitabilität und kosmische Katastrophen
  Hausgemachte Katastrophen
  Katastrophen mit Ursachen im Planetensystem
  Von Objekten außerhalb des Planetensystems verursachte Katastrophen
  Astrobiologische Implikationen kosmischer Katastrophen


5. Leben im Sonnensystem und darüber hinaus

Mögliche Nischen des Lebens im Sonnensystem

  NASA und Mars - Follow the water...
  Eoismonde im äußeren Sonnensystem
  Astrobiologische Implikationen für extraterrestrisches Leben im Sonnensystem


Habitable extrasolare Planeten

  Beispiele für Exoplaneten in habitablen Zonen 
  Abschätzung der Zahl potenziell habitabler Planeten im Milchstraßensystem
  Biomarker in den Atmosphären von Exoplaneten


6. SETI - die Suche nach außerirdischen Zivilisationen


Literatur und Sachverzeichnis

Das Buch als Paperback

Preis:  EUR 79,99  inkl. MwSt.

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